Im Internet suchen

Was Mandanten auf Ihrer Kanzleiseite suchen

Wenn jemand die Internetseite Ihrer Kanzlei besucht, haben Sie nicht viel Zeit dafür, ihn zu umwerben. Studien haben gezeigt, dass potentielle Interessenten höchstens 10 Sekunden auf Ihrer Website oder Ihrem Blog verharren. Wenn sie in diesem kleinen Zeitfenster nicht das finden, was sie interessiert, surfen sie direkt weiter. Dies bedeutet: Ihre Internetseite muss auf den ersten Blick (buchstäblich) ein Hingucker sein.

Die folgenden drei Fragen stellen sich Interessenten, wenn sie Ihren Internetauftritt besuchen:

 

  1. Ist der Anwalt auf dem Rechtsgebiet bewandert, das mich betrifft?

Das Rechtsgebiet und Ihre Fachanwaltsbezeichnung sollten sofort sichtbar sein. In Worten, möglicherweise ergänzend auch in bildhafter Form. Es muss sofort für jeden Besucher offensichtlich sein. Dies bedeutet mitnichten, dass das ganze Rechtsgebiet im Detail aufgezählt wird. Wer z.B. Familienrecht macht, muss nicht zwingend direkt auf der Homepage jede Facette wie etwa Kindesunterhalt, Ehegattenunterhalt oder Versorgungsausgleich benennen. Man sollte sich als Spezialist positionieren. Dies kann heutzutage noch viel weiter gehen als eine bloße Fachanwaltsbezeichnung, z.B. ein Arbeitsrechtler, der sich für Arbeitnehmerrechte stark macht oder der Medizinrechtler, der im ärztlichen Zulassungsrecht seinen Schwerpunkt hat. Seien Sie der Kenner unter den Spezialisten!

 

  1. Wird der Anwalt mein spezielles Problem verstehen?

Die Kanzlei-Website sollte nicht übermäßig viele juristische Fachbegriffe enthalten, denn Sie wollen ja in der Regel juristische Laien vertreten und nicht Ihre Kollegen. Je nach Zielgruppe sollten Sie den individuellen Ton Ihrer Mandantschaft treffen. Wer Ärzte vertritt, braucht eine andere Ansprache als ein Straf- oder ein Sozialrechtler. Potentielle Mandanten sollen Ihnen Vertrauen schenken. Vertrauen ist nötig, damit sie bereit sind, mit ihrem Problem zu Ihnen zu kommen und es in Ihre fachkundigen Hände zu legen.

Um Vertrauen zu schaffen, hilft auch ein Video von Ihnen auf der Kanzleiwebsite, worin Sie Ihr Portfolio darlegen. Auch sind weitere kleine Videoclips zu besonders populären Themen Ihres Rechtsgebiets denkbar.

 

  1. Ist der Anwalt fit auf seinem Gebiet bzw. was macht ihn gegenüber seinen Kollegen so besonders?

Stellen Sie sich die Frage, die ein potentieller Mandant Ihnen stellen könnte: “Warum sollte ich gerade SIE mandatieren?” Dass Sie Erfahrung auf Ihrem Rechtsgebiet haben oder guten Service leisten, wird hier nicht ausreichen. Das sind Selbstverständlichkeiten. Überlegen Sie, womit Sie sich von Ihren Kollegen desselben Fachgebiets abheben. Benennen Sie dies. Kleine Filmchen schaffen auch hier Vertrauen, da sie unter Anwälten noch nicht besonders verbreitet sind. Auch sind Referenzen zufriedener Mandanten eine gute Möglichkeit, für sich zu werben. Überhaupt können Sie sich durch ein fortschrittliches Auftreten bereits einen Vorsprung gegenüber anderen Kanzleien sichern. Auch die Kontaktmöglichkeiten sollten maximal nur einen Klick von der Homepage entfernt erreichbar sein. Hier sind Telefon und E-mail Standard, sofern Sie jedoch zusätzlich einen youtube-Kanal mit Info-Filmchen, eine informative Facebook-Seite oder einen Instagram-Account pflegen, der Einblicke ins Kanzleileben ermöglicht, heben Sie sich bereits erheblich von einem Gros der übrigen Anwälte ab. Auch sollte die telefonische Erreichbarkeit nicht mit Gongschlag 18 Uhr enden.

Bedenken Sie, dass potentielle Mandanten ungern mehrere Anwälte durchtesten möchten. Wenn Interessenten auf Ihre Internetseite gelangen, ist es wichtig, dass die conversion rate stimmt, also dass möglichst ein Großteil der Besucher Ihrer Internetseite sich dann auch tatsächlich dazu entschließt, Ihr Mandant zu werden. Arbeiten Sie daran!