Instagram für Anwälte?

Instagram für Anwälte?

  • Anwaltsnews
  • Kanzleimarketing

“Instagram für Anwälte? Da bin ich ja privat noch nicht mal!”

Möglich, dass Sie Instagram nicht nutzen oder es vielleicht nicht einmal kennen. Mit einem “Insta”-Profil begeben Sie sich jedoch auf Augenhöhe mit den digital natives unter Ihren (zukünftigen) Mandanten.

Es schadet nicht, jungen Mandanten zu zeigen, dass man im Social-Media-Bereich “dabei” und somit jedenfalls ein modernerer Anwalt als die anderen, konservativen Kollegen ist. Sie holen diesen immer weiter wachsenden Teil Ihrer Mandanten auf deren Plattformen “ab” und interagieren auf einem weniger formellen, nämlich zuvorderst nicht-juristischen Wege. Das weckt Sympathie.

Ein Blick hinter die Kulissen

Natürlich ist es nicht so, dass Sie ein Foto posten und direkt einen Mandanten gewinnen. Instagram kann Ihnen aber helfen, ein umfassenderes Bild von sich als Mensch und Anwalt sowie von Ihrer Kanzlei zu vermitteln, das Mandanten in spe einen (weiteren) Grund gibt, Sie zu mandatieren. Mit Instagram können Sie Betrachtern Ihres Profils – Mandanten, Kollegen und zukünftigen Mitarbeitern – erlauben, einen Blick hinter den Vorhang, hinter die geschlossene Kanzleitür zu werfen und Sie vielschichtig zu erleben: als Anwalt, als Chef, als Mensch, als Hundebesitzer, als Kaffeeliebhaber,….. Zuschauern wird so das Gefühl vermittelt, Teil der Kanzlei zu sein, wenn sie etwas gezeigt bekommen, dass sie sonst nie zu Gesicht bekämen: die Sekretärin inmitten von Aktenbergen, der Anwalt beim Mittagessen oder der Referendar bei der Gassi-Runde mit dem Kanzlei-Dackel. Instagram hilft, eine persönliche Beziehung aufzubauen, weil der Zuschauer meint, Sie bereits besser zu kennen als er es de facto tut.

Der Kollege als Inspirationsquelle

Eine der besten Möglichkeiten, sich Inspiration für die eigene Nutzung von Instagram zu holen, ist, sich die Accounts von Kollegen anzuschauen, von ihnen zu lernen und herauszufinden, wie Sie das auf Ihren eigenen account anpassen können. Ob neue Kanzleiräume, Lunch-Zeit, Kanzleihund, Geburtstagsblumen, Zitate oder Motivierendes,…. Die Möglichkeiten, Themen zu finden, sind vielfältig. Und wenn Sie selbst keine Muße, keine Lust oder keine Ideen haben, das Kanzlei-Profil zu pflegen, sprechen Sie doch mal mit Ihren jungen Referendaren….

Die Sache mit den Hashtags

Man kann bei kleinen Aktionen wie etwa dem #flashbackfriday oder #throwbackthursday mitmachen und z.B. alte Fotos aus dem Referendariat oder aus den ersten Kanzleijahren posten.

Es ist im Übrigen ratsam, Hashtags vor der Nutzung einmal über die Suche einzugeben und zu checken, ob die Inhalte, die dann angezeigt werden, zum eigenen Foto passen. Dabei kann man sich bei den dann angezeigten Fotos direkt auch Inspiration für weitere Hashtags holen. Diese sind jedoch wohldosiert einzusetzen, sonst könnte es wie Spam aussehen, wenn Sie hinter jedes Foto nur drei Wörter als Erklärung, aber 30 Hashtags bauen. Es gilt, die gesunde Balance zu finden. Wahlweise kann man die Hashtags auch im ersten Kommentar posten.

Bevor Sie sich als Anwalt einen Instagram-Account zulegen, sollten Sie einen groben Plan haben, wie der Auftritt aussehen soll (z.B. eher professionell, eher persönlich oder ein gekonnter Mix) und welche Ziele Sie damit verfolgen (z.B. Akquise neuer Mandanten oder neuer Mitarbeiter, Stärkung bereits bestehender Kontakte). Sobald Sie diese Punkte für sich geklärt haben, ergibt sich das Weitere fast von selbst. Die Gratwanderung zwischen entspannter Offenheit und Professionalität kann vermutlich mit dem Smalltalk auf einer abendlichen Cocktailparty verglichen werden.

Cheers!