Life-Law-Balance – Teil 1

Life-Law-Balance – Teil 1

  • Kanzleiorganisation
  • Selbstmanagement

Work-Life-Balance oder wie es unter Anwälten eigentlich heißen müsste, “Life-Law-Balance” ist ein Thema, das eigentlich in Kanzleien nicht wirklich vorkommt. Rechtsanwälte sind nicht gerade dafür bekannt, sich gern umfassend auszuruhen, womöglich noch in schwieriger Abwägung mit einem Stapel unbearbeiteter Akten im Büro.

Nun steht ein neues Jahr vor der Tür. Eigentlich sollte damit ja auch ein wenig Besinnlichkeit Einkehr erhalten, Sie kennen das. Sinnieren über das Vergangene und Pläne schmieden für das neue Jahr. Wieder eine gesundere Ernährung, mehr Sport, mehr Zeit mit der Familie verbringen … all die guten Vorsätze erfüllen noch neben der Aktenbearbeitung, den Gerichtsterminen, den Mandantengesprächen, den Außenterminen, der Vorbereitung auf den Fachanwaltskurs etc. etc. etc.

 

Gerade der richtige Zeitpunkt für einen Blick auf Ihre Life-Law-Balance. Denn wenn Sie nicht zu den ganz Schlimmen gehören, den Workaholics, die auch an Wochenenden und Feiertagen im Büro erscheinen, dann haben Sie über den Jahreswechsel hinweg ja  wenigstens ein bisschen Muße, um mal darüber zu sinnieren, ob die Work-Life-Balance bei Ihnen auch tatsächlich ausgeglichen ist.

 

  • Sind Sie gesund?
  • Haben Sie genug Zeit für die Partnerschaft?
  • Pflegen Sie Ihre Freundschaften?
  • Haben Sie auch Zeit für Hobbies?
  • Sie wollten schon längst mehr Sport gemacht haben. Haben Sie?
  • Und was ist eigentlich mit Persönlichkeitsentwicklung?

 

Wenn Sie zu viele dieser Fragen mit “Nein” beantwortet haben, wird bei Ihnen etwas im Argen liegen. Sie sehen, ich formuliere es direkt so, dass etwas im Argen liegt, und sage nicht, dass etwas im Argen liegen könnte, denn die genannten Punkte sind wirklich wichtig.

1. Ihre Gesundheit

Stress macht krank. Das ist nichts bahnbrechend Neues.

2. Ihre Partnerschaft

Ihr Partner ist auch so ein Arbeitstier wie Sie? Einer von Ihnen liegt meist schon schlafend im Bett, wenn der andere aus dem Büro kommt? Zumindest wird es mit gemeinsamen Mahlzeiten schwierig, mit gemeinsam gepflegten sozialen Kontakten erst recht und selbst an den Wochenenden ist immer irgendwas (Fristende droht, Konferenz am anderen Ende der Welt etc.), aber Sie sind glücklich damit und miteinander? Gut, dann will ich nichts sagen, denn zumindest der Punkt Partnerschaft scheint hier kein problematischer zu sein.

Doch ich gehe davon aus, dass es vermutlich eher öfter der Fall sein wird, dass einer von Ihnen beiden der Workaholic ist und der andere zuhause tendenziell eher in Warteposition steht. Schwierig, schwierig…

3. Freundschaften

Mit den Freundschaften verhält es sich natürlich ähnlich wie mit der Partnerschaft. Man braucht Zeit, um sich einander zu widmen. Sollten Sie wenig Zeit haben, dann bietet es sich an, öfter mal zu telefonieren. Alternativ kann man sich auch ab und an eine Whats-App-Sprachnachricht schicken. Und die ganz Pfiffigen, die skypen (oder für die Apple-Jünger: facetimen)! Mein Freund wohnt in München, ich in Dresden und wir sehen uns nur an den Wochenenden. Allerdings facetimen wir jeden Morgen. Das hat fast so eine Qualität, als würde man zusammen Kaffee trinken. Wir stellen das Telefon einfach während des morgendlichen Käffchens auf den Tisch, checken die Morgennachrichten im Laptop und erzählen uns dabei hin und wieder was. So wie man es morgens auch zusammen täte. Wunderbar!

 

Natürlich bieten sich auch die Wochenenden zur Freundschaftspflege an oder auch die Mittagspause für einen gemeinsamen Lunch.