Sprachen lernen – Vokabelhefte gehören verbrannt!

Auch als in Deutschland praktizierender Notar oder Rechtsanwalt kommt man vielerorts ohne Fremdsprachenkenntnisse kaum noch aus. Mandanten, Geschäftspartner, die brandneue Fachliteratur – grundlegende Englischkenntnisse machen das Leben einfach leichter. Die meisten von uns haben in der Schule damals mit klassischen Vokabelheften gelernt. Linke Seite die englische Vokabel, rechte Seite die deutsche Übersetzung. Und dann ging es darum, seitenweise auswendig zu lernen und zu hoffen, dass irgendetwas auch langfristig hängen bleibt. Dabei gibt es wesentlich effizientere Wege, eine neue Sprache zu lernen:

  1. Diktiergerät

Schon etwas besser als das Vokabelheft funktioniert das Lernen mit dem Diktiergerät, denn die richtige Aussprache der Worte (auf diese müssen Sie natürlich unbedingt achten, wenn Sie Ihr Diktiergerät besprechen) prägt sich so am besten ein und hilft Ihnen, bald auch Filme und Musik in der fremden Sprache zu verstehen. Grundsätzlich nutzen Sie das Diktiergerät wie das gute alte Vokabelheft: Zuerst sprechen Sie das Wort in der Fremdsprache, dann lassen Sie eine Pause und sprechen anschließend das Wort in der Muttersprache. Wenn Sie sich das Band später wieder anhören, sollten Sie in der Pause natürlich versuchen, sich an die Bedeutung des Wortes in Ihrer Muttersprache zu erinnern.

Tipp für die richtige Aussprache: Online-Wörterbücher wie www.leo.org oder www.dict.cc bieten die Möglichkeit, sich jede Vokabel in der korrekten Aussprache anzuhören. Wenn Sie bei der Aussprache nicht sicher sind, schauen Sie also doch am besten einmal dort vorbei.

 

  1. Nachrichtensendung aufnehmen und nachahmen

Wenn Sie die englische Sprache lernen wollen, haben Sie es in Deutschland relativ leicht. Denn wir empfangen zum Beispiel englische Nachrichtensender wie BBC. Zeichnen Sie doch auf einem solchen Sender einfach die Abendnachrichten auf und ahmen Sie die Nachrichtensprecher anschließend nach. Schauen Sie sich die Aufnahme zuerst einmal in Ruhe an und schlagen Sie alle Vokabeln nach, die Sie nicht verstanden haben. Wenn sich Ihnen der Inhalt der Nachrichtensendung voll erschlossen hat, beginnen Sie damit, kurze Sequenzen von 1 oder 2 Sätzen einzeln anzuschauen und den Sprecher bzw. die Sprecherin nachzuahmen. Achten Sie besonders auf deren Tonfall und Betonung, je nachdem, wie viel schauspielerisches Talent in Ihnen steckt, lohnt es auch, die Mimik und Gestik zu kopieren. Das alles darf gern völlig überzeichnet wie in einer schlechten Komödie wirken. Es wird Ihnen aber helfen, nicht nur einzelne Worte sondern auch den natürlichen Rhythmus und die Satzbetonung der fremden Sprache zu lernen.

 

  1. Post-its

Die kleinen gelben Klebezettel sind ja eben dafür gedacht, Notizen zu machen, die man nicht vergessen möchte. Also perfekt zum Sprachen lernen geeignet! Schauen Sie sich in Ihrer Wohnung um und schlagen Sie die Vokabeln für die Gegenstände, die Sie dort finden, im Wörterbuch nach. Die Vokabel in der fremden Sprache schreiben Sie auf ein Post-it und kleben es auf den dazugehörigen Gegenstand. Immer wenn ihr Blick auf einen mit Post-it versehenen Gegenstand fällt, sprechen Sie die Vokabel laut aus. Gut, über den dekorativen Wert der gelben Klebezettel lässt sich streiten, aber Sie werden sehen, wie schnell Sie die Gegenstände in Ihrer Wohnung auch ohne die Hilfe durch das Post-it in der fremden Sprache aufzählen können. Eine wirklich sehr effektive Methode!

 

  1. Eselsbrücken bauen

Eselsbrücken sind quasi unschlagbar, wenn es darum geht, sich komplexe Sachverhalte nachhaltig einzuprägen. Es erscheint vielen sehr aufwendig, für einzelne Vokabeln Eselsbrücken zu bauen, aber der Aufwand lohnt sich, vor allem bei solchen Vokabeln, die Sie sich partout nicht merken können. Klar, es braucht etwas Phantasie und Kreativität, um sich eine Eselbrücke einfallen zu lassen, aber genau diese tiefe Aktivierung Ihres Gehirns ist ja der Trick. Nehmen wir an, Sie wollen sich eine Eselsbrücke für das englische Wort „Monday“ (Montag) bauen. Überlegen Sie sich, welches deutsche Wort eine Ähnlichkeit mit der Vokabel hat und spinnen Sie eine möglichst abstruse Gedankenverbindung, z.B. zum Wort „mondän“: Als ich an diesem Montagmorgen in den Spiegel schaute, wirkte ich nicht mehr so mondän wie bei der Party am Wochenende. Wichtig ist, dass Sie ein Bild zur Eselsbrücke heraufbeschwören können. Montagmorgen, Sie in Ihrem Pyjama vor Ihrem Spiegel im Bad, dunkle Augenringe, zerzaustes Haar…

 

  1. Vokabel-Apps und Online-Tools

Heute gibt es eine Menge tolle Vokabeltrainer für den PC und das Smartphone, die dafür sorgen, dass die Übungen abwechslungsreich sind und Sie nicht langweilen. Langeweile aufgrund der ständig gleichen Lernmethode ist nämlich ein natürlicher Killer jedes Lernerfolgs. Ob Babbel,  BusuuDuolingo oder eines der unzähligen anderen Angebote im Internet das richtige für Sie ist, ist schwer zu sagen. Hier gilt es auszuprobieren und zu schauen, mit welchem Tool man am besten zurechtkommt. Viele der Online-Vokabeltrainer sind übrigens kostenlos und eignen sich daher als Ergänzung sehr gut.

 

Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, eine neue Sprache zu lernen. Einige arbeiten mit Lernkarteien die man sowohl mit physischen Karteikarten als auch mit dem Computer anlegen kann. Andere schwören auf Bildwörterbücher, die zusätzlich den visuellen Sinn ansprechen und deshalb für eine bessere Verankerung im Gehirn sorgen sollen. Am wichtigsten ist es aber wahrscheinlich, dass Sie den Punkt erreichen, an dem Sie in der fremden Sprache genug verstehen, um Nachrichtensendungen, Filmen, Büchern und Songtexten halbwegs folgen zu können. Dann beginnt es, richtig Spaß zu machen, weil Sie sich nicht mehr mit unsinnigen Lerntexten und –inhalten beschäftigen müssen, sondern Themen wählen können, die Sie wirklich interessieren. Die Ziellinie haben wir also gesetzt, jetzt müssen Sie nur noch loslaufen.

 

Laura Keddi

Laura Keddi ist Marketing-Expertin bei Anwaltssekretariat.de. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet das heute auch für Juristen nicht mehr wegzudenkende Online Marketing, aber auch Themen wie Mandantengewinnung, Kanzleikommunikation und Pressearbeit zählen zu ihrem Ressort.