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Superstars gesucht? – Teil 2: Ein guter Chef sein

Was ist ein guter Chef? Ein guter Chef kombiniert Fachwissen und Souveränität mit Führungsstärke und Empathie.
Er zeigt sowohl fachliche als auch charakterliche Eignung.

Es gibt dabei einen feinen Unterschied zwischen Führung und Management:

 

  • Führung beinhaltet die Arbeit “am” Unternehmen. Man entwickelt eine klare Linie, denkt über Ziele und Entwicklungspotentiale nach und testet Erfolgversprechendes. Man lernt, loszulassen bzw. zu delegieren. Das Handeln ist geprägt vom Gedanken an das große Ganze.

 

  • Management hingegen ist die Arbeit “im” Unternehmen. Ein Manager sollte die Erwartungen, die er an die Mitarbeiter hat, klar definieren und insbesondere klar kommunizieren. Er weiß, wann Lob und wann Kritik angebracht ist. Die Mitarbeiter wissen, woran sie bei ihm sind. Letzteres nicht nur, weil er regelmäßig Feedback gibt, sondern auch, weil er bei aller Professionalität authentisch bleibt.

 

Gute Chefs stellen ihre Anforderungen in einen Kontext. Wenn sie Aufgaben delegieren, erklären sie, wozu diese nötig sind, wohin sie führen sollen und stellen so einen größeren Zusammenhang her. Ein Chef stellt sich dabei ggf. in eine Reihe mit seinen Mitarbeitern, dahingehend, dass zusammen an einem Strang gezogen und dasselbe Ziel verfolgt wird. Den aufstrebenden, jungen Persönlichkeiten der Generationen Y und Z will auch die Sinnhaftigkeit ihres Handelns vor Augen geführt werden.

 

Wichtig sind auch:

 

  • Klare Ansagen: Hinsichtlich der Erwartungen des Chefs an die Mitarbeiter muss Klarheit und Transparenz herrschen. Bei Nachfragen der Mitarbeiter sollte es keine Irritationen geben.

 

  • Präsenz: Ein guter Chef investiert Zeit und Aufmerksamkeit ins Team, um das gemeinsame Fortkommen zu fö

 

  • Autonomie: Wichtig ist, seinen Mitarbeitern zuzutrauen, dass sie das, wofür sie eingestellt wurden, auch bewerkstelligen werden. Statt Schwächen auszugleichen und damit Mittelmaß zu erzeugen, sollte man die Stärken der Einzelnen nutzen und fö

 

  • Effektive Meetings: Meetings werden lösungsorientiert und effizient abgehalten.

 

  • Verantwortung: Ein guter Chef übernimmt Verantwortung, falls etwas schiefläuft.

 

  • Respekt und Wertschätzung: Ein guter Chef zollt Respekt und übt Wertschätzung. Lob und Anerkennung sind äußerst wichtige Motivationsfaktoren.

 

  • Druck aushalten: Ein guter Chef sollte mit der Erwartungshaltung von oben und etwaigen Beschwerden von unten klarkommen. Insbesondere sollte er Druck von oben nicht nach unten weitergeben.

 

  • Gradlinigkeit: Man sollte von einer reifen, gestandenen Führungspersönlichkeit Korrektheit u.a. insofern erwarten können, dass sie sich z.B. nicht an Bürotratsch beteiligt oder über Kollegen lästert.

 

  • Kritikfähigkeit: Ein weiteres Zeichen einer gereiften Persönlichkeit ist es, sich selbst kritisch zu reflektieren. Wer Reflexion übt und kritikfähig ist, wird jedenfalls die Achtung seiner Mitarbeiter haben.

 

Doch es ist nicht nur wichtig, ein guter Chef zu sein. Auch die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsumfeld sollten stimmen. Geld und Macht, ein hoher Bonus und ein großer Firmenwagen mögen für manche noch attraktiv sein, die Mehrheit jedoch findet anderes attraktiver. Zeigen Sie sich flexibel. Kernzeit-Vereinbarungen sind so 80er Jahre! Zeitgemäß sind Homeoffice-Möglichkeiten, Offenheit für Sabbaticals und Jobsharing, Betriebskindergärten, moderne Kommunikations-Tools und flache Hierarchien (um nur ein paar Vergünstigungen zu benennen).

 

Auch die Arbeitsumgebung sollte angenehm sein. Kleine Büros, gemeinsame Lunch-Möglichkeit mit veganen Optionen und hochwertigen Lebensmitteln, gemeinsame Reisen und eine offene Kommunikationskultur sind wichtige Elemente. Letztlich sollten die Leute auch zueinander und zum Unternehmen bzw. zur Kanzlei passen. Bestenfalls ist es ein Team, mit dem Sie auch gern ein paar Mal im Jahr abends etwas trinken gehen. Vergessen Sie nicht: Es menschelt überall, auch im Büro und innerhalb professioneller Zusammenhänge.

Viel Spaß!